Die vierfach tiergerechte Stallung – „MutterkuhhaltungPlus“

Unsere Außenstallung liegt am Ortsrand von Farchant, angrenzend an freie Wiesen. Sie ist in hohem Maße tiergerecht und zeichnet sich durch vier Besonderheiten aus.

Unsere Tiere werden nicht enthornt

Unsere Tiere werden nicht enthornt

Als Paarhufer sind Kühe nicht dazu geschaffen, auf hartem Boden (oder gar Gittern) still zu stehen. Vielmehr wollen sie ihrer Natur nach auf weichem Boden umherlaufen. Daher ist unsere Stallung mit einer Schicht von ca. 20cm Einstreu-Stroh unterfüttert. Diese Strohschicht bietet nicht nur einen hervorragenden Untergrund für die Hufe, sondern absorbiert durch Fermentierung auch die Ausscheidungen (selbstverständlich wird das Stroh regelmäßig ausgetauscht). Dadurch wird auch die Entstehung von Gerüchen verhindert. Bei der Fermentierung entsteht Wärme, die zu einer nahezu konstanten Bodentemperatur von 14 Grad Celsius führt. Ganz besonders den Neugeborenen tut diese Wärme gut.

Die Tiere sind in Großraum-Boxen untergebracht, in denen sie sich frei bewegen können. Eigentlich geht es bei der Unterteilung vor allem darum, die Jungstiere zu separieren, weil sie Unruhe in die Herde bringen.

Lisa Lechner bei der Arbeit

Lisa Lechner bei der Arbeit

Die dritte Besonderheit ist der Kälber-Kindergarten. Durch einen nur für sie passierbaren Schlupf gelangen die Kälber dorthin. Es ist erstaunlich, daß auch sie den Wunsch verspüren, sich mitunter von der Mutter zu lösen – sozusagen „MutterkuhhaltungPlus“.

Viertens ist es ein „Drinnen/Draußen-Stall“, denn er verfügt über eine normalerweise unverschlossene Tür, durch die die Tiere ihrer Neigung folgend nach draußen gelangen können. Bemerkenswert ist, daß sie auch bei den in Farchant im Winter oft recht niedrigen Temparaturen (-20 Grad werden leicht erreicht) freiwillig ins Freie gehen. Sie entwickeln in der Kälte ein Winterfell, das sie gegen die Unbill der Witterung gut schützt.